Schlagwort-Archive: Microgreens

Microgreens anbauen:

Dein Weg zu frischen Vitaminen auf der Fensterbank (auch ohne grünen Daumen)

In einer Welt, die immer schneller wird, sehnen wir uns oft nach Ursprünglichkeit, nach Gesundheit und danach, wieder mehr Kontrolle über das zu haben, was wir essen. Das Konzept der Selbstversorgung gewinnt an Bedeutung, und das Schöne ist: Man muss nicht gleich einen ganzen Garten umgraben, um damit anzufangen. Manchmal reichen schon wenige Quadratzentimeter auf der Fensterbank, um einen großen Unterschied zu machen.

Heute tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Microgreens – kleine Kraftpakete, die du ganz einfach selbst anbauen kannst.


Was sind Microgreens überhaupt?


Microgreens sind die winzigen, jungen Keimlinge von Gemüse und Kräutern, die geerntet werden, sobald sich die ersten echten Blätter (nach den Keimblättern) entwickeln. Sie sind nicht zu verwechseln mit Sprossen (die ohne Erde oder Substrat im Wasser gekeimt werden) oder Babyblättern (die größer sind). Microgreens werden in Substrat angebaut und nur der oberirdische Teil geerntet.

Was sie so besonders macht, ist ihre unglaubliche Nährstoffdichte. Studien zeigen, dass Microgreens oft eine deutlich höhere Konzentration an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien aufweisen als ihre ausgewachsenen Pendants. Sie sind kleine Power-Pflanzen, die dich mit frischer Energie versorgen können.


Warum Microgreens zu Hause anbauen?


Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Vitamine und Nährstoffe pur: Direkt nach der Ernte sind Microgreens am vitalsten. Du holst dir die maximale Nährstoffdosis direkt auf den Teller.
  • Immer frisch zur Hand: Keine langen Transportwege, keine Lagerung. Du hast knackig frisches Grün, wann immer du möchtest.
  • Nachhaltigkeit: Reduziere Verpackungsmüll und leiste einen Beitrag zum Umweltschutz, indem du deine Lebensmittel lokal – nämlich zu Hause – produzierst.
  • Einfach & Platzsparend: Egal ob kleine Wohnung oder großer Garten – eine Fensterbank reicht völlig aus.
  • Das Gefühl der Selbstversorgung: Es ist unglaublich erfüllend zu sehen, wie aus einem kleinen Samen in wenigen Tagen etwas Nahrhaftes entsteht. Ein kleiner Schritt zu mehr Unabhängigkeit.

So einfach geht’s: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung (auch ohne grünen Daumen!)


Der Anbau von Microgreens ist erstaunlich unkompliziert. Du brauchst nicht viel Equipment und es gelingt fast jedem.
Was du benötigst:

  • Samen: Wähle spezielle Microgreens-Samen oder unbeschichtete Samen von z.B. Radieschen, Brokkoli, Rotkohl, Senf, Kresse, Rucola, Basilikum, Sonnenblumen oder Erbsen. Beginne am besten mit Kresse oder Radieschen – die sind sehr anfängerfreundlich!
  • Anzuchtschalen: Flache Schalen mit Drainagelöchern sind ideal (z.B. aus Plastik, recycelte Obstschalen mit Löchern oder spezielle Microgreen-Trays).
  • Anzuchtsubstrat: Eine spezielle Anzuchterde, Kokosfasersubstrat oder Hanfmatten eignen sich hervorragend. Wichtig ist, dass es nährstoffarm und gut durchlüftet ist.
  • Sprühflasche: Zum Befeuchten der Samen und des Substrats.
  • Optional: Eine zweite, leere Schale zum Beschweren (dazu später mehr).

Und so geht’s:

  • Vorbereitung der Schale: Fülle deine Anzuchtschale ca. 2-3 cm hoch mit Substrat und drücke es leicht an, sodass eine ebene Fläche entsteht.
  • Samen säen: Verteile die Samen dicht an dicht, aber ohne dass sie übereinander liegen, auf der Substratoberfläche. Sei nicht zu sparsam, denn Microgreens werden in dichter Masse angebaut. Für einige größere Samen (wie Sonnenblumenkerne oder Erbsen) kann es sinnvoll sein, diese für 4-8 Stunden vorzuweichen.
  • Befeuchten: Besprühe die Samen und das Substrat großzügig mit Wasser aus deiner Sprühflasche, bis alles gut feucht ist.
  • Dunkelphase (optional, aber empfohlen): Lege eine zweite leere Schale umgekehrt auf die Samen und beschwere sie leicht (z.B. mit einem Stein oder einem Buch). Das fördert ein gleichmäßiges Keimen und kräftigere Stiele. Lasse die Samen so für 2-4 Tage im Dunkeln stehen. Überprüfe sie täglich und besprühe sie bei Bedarf, damit das Substrat feucht bleibt.
  • Ans Licht! Sobald die Keimlinge die Abdeckung hochdrücken oder etwa 2-3 cm hoch sind, stelle die Schale an einen hellen Ort (Fensterbank) – aber nicht in die pralle Mittagssonne, besonders nicht hinter Glas. Eine sanfte Morgen- oder Abendsonne ist ideal.
  • Gießen: Gieße nicht direkt von oben, sondern am besten von unten: Gieße etwas Wasser in eine größere Unterschale und stelle die Microgreen-Schale hinein. Das Substrat saugt sich von unten voll. Nach 10-15 Minuten das restliche Wasser abgießen. Einmal täglich befeuchten oder von unten gießen.
  • Wachsen lassen: Jetzt heißt es geduldig sein! Je nach Sorte dauert es 7-14 Tage, bis deine Microgreens erntereif sind.

Häufige Fehler vermeiden:

  • Zu viel Wasser: Das ist der häufigste Fehler und führt zu Schimmel. Halte das Substrat feucht, aber nicht nass. Sorge für gute Belüftung.
  • Zu wenig Licht: Die Keimlinge werden lang und dünn („vergeilen“). Achte auf einen hellen Standort.
  • Falsche Samen: Verwende unbehandelte Samen, die für den Verzehr geeignet sind.
  • Schlechte Luftzirkulation: Besonders in der Dunkelphase kann sich Schimmel bilden. Lüfte regelmäßig, wenn du die Abdeckung abnimmst.


Ernte und Verwendung:


Deine Microgreens sind erntereif, wenn sie etwa 5-10 cm hoch sind und ihre ersten „echten“ Blätter entwickelt haben. Schneide sie einfach knapp über dem Substrat mit einer Schere ab.

Verwende sie sofort, um den vollen Nährstoffgehalt zu genießen! Sie sind eine fantastische Ergänzung zu:

  • Salaten (als Basis oder Topping)
  • Sandwiches und Wraps
  • Suppen und Eintöpfen (am Ende hinzufügen)
  • Smoothies
  • Als frische Garnitur auf fast jedem Gericht

Dein kleiner Schritt in die Selbstversorgung


Der Anbau von Microgreens ist mehr als nur ein Hobby. Es ist ein bewusster Akt der Selbstversorgung, der dir zeigt, wie einfach es sein kann, frische, gesunde Lebensmittel selbst zu produzieren. Es verbindet dich ein Stück weit mehr mit der Natur und stärkt dein Bewusstsein für eine nachhaltige und vitale Lebensweise.

Probier es aus – du wirst überrascht sein, wie viel Freude und Frische dieses kleine Projekt auf deine Fensterbank und in dein Leben bringt!


Meine Microgreens…

Hier die Sorten, die ich neben den Zuckererbsen ausgesät habe :

  • Radies
  • Mizuna
  • Mangold
  • Grünkohl
  • Borretsch
  • Blut-Ampfer

Auch wenn es ein bissel gedauert hat, kann man bei den meisten Saaten schon etwas sehen. Einzig der Blut-Ampfer, der Borretsch und das Mangold brauchen noch ein wenig Zeit um sich zeigen.

Sobald es Neues gibt, werde ich dich auf dem Laufenden halten.


Update : 23. Januar 2024

Einige Saaten sind wirklich gut aufgegangen, andere brauchen wohl noch Zeit.

Bei der Mizuna-Saat, sehe ich lauter kleine Herzchen…


Update : 26. Januar 2024


Update : 27. Januar 2024


Microgreens…

Ich habe mal meine Keimschalen rausgeholt und wollte Erbsen als Microgreens ansäen.

Dies wird mein erster Versuch sein, mal sehen, was dabei rauskommt und wie sie schmecken.

Aber zuerst einmal müssen die Erbsen für ca. 10-12 Stunden eingeweicht werden und nach 8-14 Tagen kann dann geerntet werden.

Geschmack : süsslich, mild würzig

Verwendung : im rohen Zustand in Salaten, fein geschnitten auf Brot oder in Smoothies. Gekocht auch in Suppen oder Risotto. Sehr lecker soll es leicht, in etwas Butter geschwenkt, zu Fleisch und Fisch schmecken.


So weit so gut, jetzt geht es aber ans Ausprobieren :

In Wasser eingeweicht am 16. Januar 2024 um 8h30

Jetzt heisst es erst einmal warten…

Ich habe später noch bissel Wasser hinzugefügt.


Die Erbsen sind schon richtig gut aufgequollen


Um 17h30 habe ich die Erbsen abgegossen.

Habe die Keimschale leicht mit Erde befüllt und mit der Sprühflasche nass gemacht.

Die aufgequollenen Erbsen darauf verteilt.

Noch einmal mit der Sprühflasche mit Wasser besprüht. Eine zweite Keimschale draufgestellt und dann beschwert.

Dies dient dazu, dass die Erbsen gleichmässiger keimen und gleichzeitig dazu gezwungen werden die Wurzeln nach unten zu richten.

Ich habe das jetzt mal so gemacht, weil ich es in den vielen Videos so gesehen habe. Es ist mir aber bewusst, dass es auch ganz anders und sehr viel leichter geht.


Für mich, hat sich da ja jetzt noch nicht so viel verändert. Also weiter abwarten und immer wieder besprühen.


Heute kann man den Unterschied aber gut sehen. Sie haben endlich angefangen zu keimen …

Obwohl es anders in den Videos gezeigt wird, habe ich die Erbsen jetzt doch noch mit bisschen Erde bedeckt. Den Deckel wieder drauf gemacht und beschwert.


Desweiteren habe ich noch ein paar Schälchen mit Radies, Mizuna, Mangold, Grünkohl, Borretsch und Blut-Ampfer angesetzt.

Mal sehen, was daraus wird.


Wenn du wissen willst, wie es weitergeht, lass doch ein Abo da oder kehre in ein paar Stunden zurück um dir die nächsten Schritte anzusehen.