Angst

Die älteste und stärkste Emotion ist die Angst
und die älteste und stärkste Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.

H.P. Lovecraft – amerikanischer Schriftsteller


Eigentlich ist Angst ja, etwas ganz Positives, so lange sie sich nicht zu einer krankhaften Angststörung entwickelt, die sich dann zu wiederkehrenden Panikattacken ausprägt. Die Angst, als Reaktion auf eine äussere Bedrohung dient lediglich als Schutzfunktion und ermöglicht uns das Überleben. Denn ohne diese Angst wäre der Mensch bereits ausgestorben.

Haben wir zu viel Angst, blockiert dies unser Handeln oder löst eine unangemessene Panikreaktion aus.

Haben wir zu wenig Angst, laufen wir Gefahr reale Gefahren, Bedrohungen und Risiken zu übersehen.

Deshalb ist es so überlebenswichtig, ein gesundes Gleichgewicht beim Thema Angst zu bewahren.

Die Angst vor dem Unbekannten wird zu den Urängsten des Menschen gezählt. Kurz erklärt: Als Kinder, hatten die meisten Angst vor der Dunkelheit oder dunklen Orten. Als Reaktion auf den Verlust der Sehkraft, denn im Dunkeln können wir Menschen nun mal nicht sehen, gewinnt unsere Phantasie die Oberhand, die ja bei Kindern ganz besonders gut ausgeprägt ist. Das Auftauchen von plötzlichen Schatten, komischen Geräuschen lässt viele dann in Angst ausbrechen.

(hierzu könnt ihr auch gerne den Text : Der Wald kann ganz schön gefährlich wirken. Zu finden in der Rubrik : Wald, oder hier, auf den Text drücken)

So lange wir einschätzen können, was uns erwartet, so lange können wir Massnahmen ergreifen um unser Handeln zu beeinflussen. Sobald dies aber nicht mehr gegeben ist, verlieren wir die Kontrolle. Und genau diese Situation bezeichnet die Angst vor dem Unbekannten: den Verlust der Kontrolle. Wir können kein Handlungsplan entwickeln, weil wir nicht wissen, was uns erwartet.

„Eines der wichtigsten Instrumente zur Machtausübung ist die systematische Erzeugung von Angst.“

Prof. Rainer Mausfeld

Werden wir von der Angst beherrscht, begeben wir uns in Stagnation/Stillstand, aus Schutz vor den Gefahren der Welt. Wir kapseln uns ein und verweigern jegliche Aktion. Doch das ist eine unnatürliche Reaktion, denn wir werden mit einer unvergänglichen, nie endenden Neugierde geboren, die uns voran treibt, die uns lernen lässt, die uns wachsen lässt.

Doch wenn wir uns verstecken aus Angst vor Verletzung, Fehlern oder sogar dem Tod selbst, holen wir uns selbst aus dem natürlichen Kreislauf der Entwicklung heraus.

Doch genau in dieser Situation geschieht etwas Entscheidendes !

Denn genau in diesem Moment, wenn wir uns aus dem natürlichen Kreislauf herausgenommen und uns in Stagnation begeben haben, schlägt Mutter Natur, das Aussen oder das Universum zurück und erzeugt Schmerz um uns aufzuwecken, um uns aus dieser Stagnation zu lösen und erhöht den Schmerz, beziehungsweise den Druck von Aussen immer mehr. Genau so lange, bis wir anfangen uns endlich dem Aussen zu stellen, nämlich der Angst, die uns erst in diese Stagnation gezwungen hat.


Man könnte also sagen, dass persönliche Evolutionssprünge nur dann stattfinden können, wenn wir gezwungen werden, uns unserer inneren Angst zu stellen. Persönliche Krisen führen zu Potenzialentwicklung.

Um diesen Zustand der Angst zu verlassen und in unsere eigene Kraft zurückzukehren, brauchen wir Vertrauen in die eigenen Kompetenzen (Selbstvertrauen), oder Vertrauen ins Umfeld und Freunden, mit denen es gemeinsam zu schaffen ist. Eine weitere Kraftquelle ist das Vertrauen ins Leben.

Doch so lange wir versuchen unsere Angst zu verdrängen, werden wir nur tiefer und tiefer in eine Krise schlittern, einer Sucht verfallen (Alkoholkonsum) oder in schwere Depressionen fallen.

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